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Freitag, 22. Dezember 2006
Hufschlag und Fluchen und der Schrei einer Magd
in der Scheune geschändet zum wirren Gelächter.
Wer jetzt noch ins Dunkle zu spähen sich wagt,
wird gnadenlos Opfer der grimmigen Schlächter,
dem die nächtlichen Schemen die Adern zerfleischen,
wenn die hungernden Rudel der heulenden Hunde
ihren Anteil am blutigen Mahle erheischen
von Hexern und Teufeln zur Mitternachtsstunde.
Behänge die Balken mit Knoblauchzöpfen.
Mit Weihwasser musst du die Türen besprengen,
wenn ums Haus tobt die Hatz der Gespenstergeschöpfe,
die mit flackernden Fackeln zum Eingang sich drängen.
Halt die Ohren dir zu , schließ fest deine Augen,
hinter den Ofen verkriech dich zum Beten.
Das Weihwasser trocknet, dein Hirnblut saugen
mit Schmatzen die Gäste, eh' sie dich zertreten.
Sonntag, 29. Oktober 2006
Sie waren beide jung.
Im Hass und Gleichmut der Umgebung so erfahren,
dass sie sich selber nicht mehr mochten.
Bis die Begegnung ihnen wie mit Seidentuch,
sein Blick auf sie, ihr Blick auf ihn,
all das Gewusste aus gequälten Mienen aufsog.
Er griff nach ihren Händen oder war es sie,
das ließ sich später nicht mehr klären,
zu einem weiten Gang durch das Geschrei der Stadt.
Sie hörten nicht die Unmutsrufe, das Verkäuferlocken,
als dann ihr Gang ein Laufen, Springen, Tanzen wurde
zur Musik, die nur in ihnen war und die sie trug
hin zu der Brücke, die den Wildbach überwölbte.
Ein Lachen, glücklich wie ein Jauchzen klang der Schrei,
mit dem sie in die Fluten stürzten,
die ihre ineinander sich umklammernd Leiber
noch lange, lange mit sich trugen,
bis sie das Meer befreite.
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